Wo einst Gams und Murmel pfiffen, wo man einsam war und frei, hat man ziemlich rasch begriffen, fehlt ein Liegestuhlverleih.
An dieses „Heimatlied“ von Rainhard Fendrich werden wohl einige Mitglieder der Jungbauernschaft/Landjugend Wildermieming gedacht haben, als sie die Einladung zum Heimat-Aktiv-Wochenende (Samstag 7. und Sonntag 8. Juni) erhielten. Gekommen ist es anders. Bereits um 08,30 Uhr starteten sie von Wildermieming in Richtung Gaistal zur Tillfuss-Alm. Dort angekommen, wurde ihnen kein Liegestuhl zugewiesen, sondern jede Menge Arbeit. Es galt die Zäune zu richten und die Weide zu räumen.
Aber frei nach dem Motto: Viele Hände, machen der Arbeit ein Ende, gingen sie unter der Aufsicht von Ortsbauernobmann Thomas Schweigl und Alt-Almobmann Klaus Marthe, frisch ans Werk.
So um die Marend-Zeit war dann die meiste Arbeit getan. und alle wurden von der Alpinteressentschaft Tillfuss zum Essen in die Tillfussalm eingeladen, wo sie von den Wirtsleuten herzlich empfangen und vorzüglich bekocht wurden. Die Hüttengaudi kam dabei nicht zu kurz.
Auf dem Nachhauseweg wird der Eine oder Andere wieder an das Heimatlied von Rainhard Fendrich gedacht haben ……und die Sennen hört man jodeln, von den Almen froh und hell……..
Da sie vom Gaistal aus schon den ganzen Tag die Mieminger Kette bestaunen konnten, entschlossen sie sich kurzerhand, am Sonntag den Karkopf zu besteigen.
Zwar noch etwas marode von der vielen Arbeit vom Vortag, aber voll Begeisterung und hoch motiviert, ging es von Straßberg aus, vorbei am Alplhaus, weiter über teilweise steiles, felsiges Gelände hinauf bis zum Gipfel des Karkopfs, der auf 2.469 Metern Seehöhe liegt. Glücklich und zufrieden zeigte sich die Gruppe, dass sie alle, trotz großer Hitze, die rund 1.400 Höhenmeter geschafft hatten. Der traumhafte Ausblick auf das Inntal im Süden und das Gaistal im Norden, bei herrlichem Wetter, entschädigte die Anstrengungen und ließ den schweißtreibenden, teilweise beschwerlichen Aufstieg rasch in Vergessenheit geraten.