Die schöne Kirche von Wildermieming wurde dem hl. Nikolaus geweiht. Die besondere Nikolausverehrung fällt in das 9. bis 12. Jahrhundert. Er wurde als Patron der Schiffer, Kinder, Lawinen- und Murengefährdeten sowie auch als Schutzheiliger für abgelegene Orte angerufen. Das erste Gotteshaus ist urkundlich nicht mehr genau nachweisbar. Doch zeigen Turmfundamente und Glockenhaus noch gotische Elemente. Über dem riesigen Fresko des hl. Christophorus ist die Jahreszahl 1366 zu lesen. Wegen Baufälligkeit der alten Kirche erfolgte im 15. Jahrhundert ein Neubau, der am 20. April 1471 vom Salzburger Weihbischof Kaspar zu Ehren des hl. Nikolaus geweiht wurde.
1754 wurde die heutige Kirche errichtet und 1761 durch Weihbischof Johann Graf Sarnthein eingeweiht. Das von Altmutter gemalte Deckenfresko, wurde 1866 und 1886 übermalt und stellt den Kampf des hl. Nikolaus mit dem Teufel dar. Im Presbyterium ist ein großes Fresko, das den auferstandenen Christus als Sieger über Tod und Teufel darstellt. An der gleichen Stelle war vorher ein Gemälde von Franz Altmutter. Es stellte das Osterlamm dar, umgeben von den anbetenden Engeln.
Am 29. April 1878 wurde nach den Plänen des Landesingenieurs Anton Geppert aus Innsbruck, mit dem Turmbau begonnen. Zwar verlangte er keine Entschädigung, dafür war die Neufassung des Turmes ein Unglück. Aus dem schönen, barocken, alten Turm, wurde eine achteckige Pyramide.
Der Erste Weltkrieg forderte Opfer. So mussten drei Glocken abgeliefert werden. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden anfangs der Zwanzigerjahre die fehlenden Glocken wieder angeschafft. Doch sie erfuhren im zweiten Weltkrieg das gleiche Schicksal. Sie mussten abgebaut werden und wurden für Rüstungszwecke eingeschmolzen.
Nach einem Jahr intensiver Vorbereitungen und einem weiteren Jahr reger Bautätigkeit, wurde am 02. Juni 2013 die renovierte Pfarrkirche feierlich eingeweiht. Der Höhepunkt des Festes war die Weihe des neuen Altars, des Ambos und des Taufbeckens durch Bischof Manfred Scheuer sowie das Einsetzen der Reliquien.
Wisst Ihr, dass auch der hl. Laurentius Kirchenpatron ist?