Viele der Bewohner haben sowohl in alter Zeit, als auch herauf durch die Jahrhunderte ein bescheidenes Leben geführt. Sie aßen im wahrsten Sinne des Wortes ein hartes Brot. Man muss bedenken, dass ein Lehen nur 2 Hektar groß war und davon eine Familie leben musste. Auch die Fruchtbarkeit des Bodens und das milde Klima machte nicht alles wett. So wurde in Wildermieming Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Mais (1780 erstmals genannt) Fisolen, Erbsen, Flachs und Hanf angebaut. Auch wuchsen Apfel-, Birnen- und Zwetschkenbäume. Zu den besonderen Köstlichkeiten zählte die Walnuss.
Viele Männer gingen, in den Zimmerberg und sogar in die Steiermark oder nach Bayern, holzen. Die Frauen grummelten den Flachs und sponnen daraus feines und grobes Garn. Trotz des bescheidenen Lebensstandards verschmähte man die Arbeit in der Fabrik. Auch die Arbeit bei der Eisenbahn war wenig zugkräftig.
An die ältesten Verkehrswege erinnern zwei Flurnamen in Wildermieming: Soumplatz und Soumgasse. Dieser alte Weg hat das Meaderloch umgangen und vermutlich über den Gerhardhof nach Telfs geführt
Wildermieming lag abseits der Straße über das Mieminger Plateau. Nur zwei schlechte Wege verbanden den Ort mit der Bundesstraße. Dies hatte auch sein Gutes. 1552 blieb Wildermieming, dank seiner versteckten Lage, von den Schmakaden verschont und 1809 tauchte der Schulmeistersohn Josef Patsch von Wilten, der anfangs April von den Franzosen gesucht wurde, unter.
1931/1932 wurde der Weg von Affenhausen nach Wildermieming ausgebaut. Erst dadurch war es möglich, diesen abseits gelegenen Ort mit dem Auto zu erreichen.
Heute ist Wildermieming, die westlichste Gemeinde des Bezirkes Innsbruck Land, ein idyllischer Ort, in dem die Landwirtschaft einen großen Stellenwert hat. Auch der Tourismus spielt eine wesentliche Rolle. Einen gewissen Bekanntheitsgrad erreichte Wildermieming durch die TV-Serie Bergdoktor als fiktiver Ort Sonnenstein mit dem Bergdoktorhaus – als Attrappe.