Das Übermaß an freigesetztem CO2 in der Atmosphäre, die übelriechenden Güllegruben, der Humusabbau und der damit verbundene Verlust unserer Lebensgrundlage, waren vor 25 Jahren die Beweggründe für die Familie Fischer, Impulse für neue Arten der Bewirtschaftung zu setzen. Mit dem Einsatz von Mikroorganismen, gelang ihnen die Erhöhung der Wasserhaltefähigkeit und des Porenvolumens (Belüftung) und die gleichzeitige Bildung von Humus und Krümelstruktur, wodurch Erosionen bei Regenereignissen ebenso wie Ernteverluste nach heißen, trockenen Sommern extrem verringert werden konnten. In diesen 25 Jahren hat die Familie Fischer die Landwirtschaft im Chiemgau entscheidend verändert. In dieser Region arbeiten bereits über 1 000 Bauern nach den Empfehlungen des „Rosenheimer Projektes“. Der Ausschuss für Nachhaltigkeit, Natur und Energie konnte Herrn Christoph Fischer für einen Besuch bei Wildermieminger Landwirten und einem anschließenden Vortrag im Gemeindesaal Wildermieming gewinnen. Im ersten Teil besuchten die Zuhörer eine Reihe von Wildermieminger Landwirten, die mit Hilfe von Pflanzenstärkung Pestizide an Obst- und Kartoffelkulturen vermeiden, Mist und Gülle aufbereiten und damit die Nährstoffe vor Auswaschung ins Grundwasser schützen. Die Tiergesundheit wird durch den Einsatz von Futterzusätzen verbessert, Medikamenteneinsatz verringert und das Tierwohl erhöht. Zirka 35 ZuhörerInnen zeigten sich erstaunt, wie erfolgreich und selbstverständlich bereits mit Effektiven Mikroorganismen gearbeitet wird. Außergewöhnliche Möglichkeiten zeigten sich bei der Aufforstung unserer Schutzwälder, bei der in ersten Versuchen eine Ausfallquote in heißen, trockenen Jahren von 40 bis 60 Prozent auf unter 10 % gesenkt werden konnte. Christoph Fischers anschließendes, rund zweistündiges Referat begeisterte die Zuhörerinnen und Zuhörer im mittlerweile „coronabedingt“ vollbesetzten Gemeindesaal. Er zeigte auf, wie wichtig Bodenlebewesen für die Struktur der Böden sind, wie durch Pflanzenstärkung der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln vermieden werden kann, wie durch Aufbereitung der Gülle, diese nahezu geruchsfrei ausgebracht werden kann, wie Mikroorganismen in der Reinigung von Haushalten, Schulen, Hotels usw., zwar hoch wirksam, aber auf völlig unschädliche Weise eingesetzt werden und noch vieles mehr. Ob im Haushalt, im Gewerbe, in der Gastronomie, in der Stallhygiene, bei der Gülleaufbereitung, beim Pflanzenschutz, bei der Pflanzenstärkung, im Hobbygarten oder dem Veredeln von Hackschnitzel zur Energiegewinnung, überall kann durch den Einsatz von ungiftigen Pflanzenstärkungsmitteln und Mikroorganismen auf chemische Substanzen und Pestizide verzichtet werden. Gleichzeitig ist sogar eine Steigerung der Erträge bzw. des Energiegehaltes zu beobachten. Der Vortrag zeigte auf, dass durch den Einsatz von Mikroorganismen eine wesentliche Verbesserung in vielen Lebensbereichen erfolgen kann. Der Ausschuss für Nachhaltigkeit, Natur und Energie setzte hier viele bemerkenswerte Impulse, die eine Verbesserung für Landwirte und Konsumenten, aber auch Hobbygärtner und Nachbarn gleichermaßen bringen könnte.