Das Almjahr ist vorbei, das Alpvieh kehrt nach Hause zurück. Los geht es am 19. September um 08:30 Uhr auf der Tillfussalm. Es ist ein schöner Brauch, dass die Tiere geschmückt werden, wenn auf den Almen während der Alpsaison kein Tier zu Schaden gekommen ist. So war es im heurigen Jahr, daher haben die Familie der Wirtsleute auf der Tillfussalm und Nicole bereits am Vortag den Kopfschmuck liebevoll hergerichtet.
Ab halb Neun Uhr werden dreizehn Tiere geschmückt. Eine halbe Stunde später geht es los. Teilweise übermütig, gut ausgeruht und kraftstrotzend geben die Tiere ein rasantes Tempo in Richtung Leutasch vor. Der Übermut bringt die Hirten und alle Begleiter sofort von Null auf Hundert, müssen sie doch zusammen belieben und gemeinsam den langen Weg bestreiten. Eineinhalb Stunden nach dem Aufbruch liegt das Gaistal bereits hinter dem Trupp. Weiter geht es durch den Ortsteil Obern bis um 10:00 Uhr die erste Rast im Ortsteil Moos, erreicht ist. Hirten und Begleiter werden mit Wurstsemmel und Getränken, welche Ingrid schon am Morgen hergerichtet hat, versorgt, die Rinder werden auf einer Wiese zusammengehalten und können etwas Gras fressen. Mensch und Tier kann sich ein wenig verschnaufen. Fünfzig Minuten später – Weitermarsch in Richtung Buchen. Von dort aus ist die abfallende Asphaltstraße bei allen Beteiligten gleichermaßen unbeliebt. Bei der sogenannten Hansels Bank geht es dann über das Kochental, ein äußerst steiler und steiniger Weg, nach Telfs. Durch Sagl, über den Puelacherweg, weiter über den Radweg in Richtung Wildermieming. Um 14:15 Uhr dann die zweite Rast beim Brunnen. Nach einer halben Stunde geht es schon wieder weiter, hinauf zum Gerhardhof, weiter durch das Unterholzt zum Somplatz, wo alle zusammenwarten.
Dann geht es voll Stolz durch das Dorf, die Holzgasse hinauf zum Birchet und weiter zum Ziel am alten Sportplatz. Ab dem Dorf führen die Ziehharmonikaspieler Daniel und Michael den Zug an.
Müde aber glücklich und zufrieden sind die 35 Kilometer Fußmarsch nach sechs Stunden geschafft.
Rosa hat schon Kaffee und Kuchen hergerichtet, Alfons die Tische und Bänke aufgestellt.
Ein kurzer und zufriedener Rückblick bei einer Tasse Kaffee, einem Saftl oder einem Bier, danach werden die Hirten und die Begleiter von der Alpinteressentschaft zum Hirtenmahl eingeladen. Da der heurige Almabtrieb mit dem Schölfelerfest der Feuerwehr zusammentraf, wurde das Hirtenmahl im Zelt eingenommen.